Ein Unternehmen im Bereich Biotechnologie zu gründen, gehört zu den kapitalintensivsten Gründungsvorhaben. Dennoch ist der Einstieg in diese zukunftsorientierte Sparte äußerst attraktiv, da den hohen Anfangsinvestitionen oft noch höhere Gewinne gegenüberstehen. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Gründung von Beginn an sorgfältig geplant wird. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist der Businessplan.
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Sie möchten mit Ihrem eigenen Biotech-Unternehmen in den lukrativen Markt einsteigen? Erfahren Sie, warum ein fundierter Geschäftsplan essenziell ist und welche inhaltlichen Schwerpunkte in das Dokument gehören.
In der Biotechnologie verschmelzen die Fachbereiche Biologie, Chemie, Medizin und die Ingenieurswissenschaft. Die anwendungsorientierte Spitzentechnologie zählt zum Forschungs- und Entwicklungssektor. Durch die rasante technologische Entwicklung gewinnt dieser innovative Bereich zunehmend an Bedeutung. Entsprechend viele Richtungen stehen Ihnen bei der Gründung Ihres Biotech-Unternehmens zur Auswahl. Sie können beispielsweise die Gentechnologie vorantreiben, neuartige Therapien für chronische Krankheiten entwickeln oder ein medizinisches Gerät bauen. Eines haben all diese Vorhaben gemeinsam: sie setzen ein hohes Startkapital voraus.
Für Ihr Start-up im Bereich Biotech ist es somit unerlässlich, finanzielle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Da Ihre Arbeit auf Innovation ausgerichtet ist, stellt die Beteiligung an Ihrem Unternehmen eine risikoreiche Investition für die potenziellen Kapitalgeber dar. Für Sie ist es somit wichtig, Überzeugungsarbeit zu leisten.
Auf diese Aspekte legen Investoren bei Biotech-Start-ups den größten Wert:
Ein schlüssiger, vollständiger und professionell erstellter Businessplan beantwortet all diese wichtigen Fragen in einem übersichtlichen Dokument. Die zentrale Aufgabe der schriftlichen Ausarbeitung ist, das Vertrauen und die Unterstützung potenzieller Kapitalgeber zu gewinnen. Selbst eine bahnbrechende Idee ist nutzlos, wenn sie aufgrund von mangelndem Kapital nicht realisiert werden kann. Mit einem Geschäftsplan sichern Sie sich den Zugang zu staatlichen Zuschüssen und Fremdkapital von privaten Investoren – der Grundstein für Ihr Gründungsvorhaben.
Vorab ist es für Sie als Gründerperson wichtig, Ihre Idee in ein tragfähiges Konzept zu übertragen. Im Rahmen der Businessplanerstellung betrachten Sie Ihr Vorhaben aus verschiedenen Blickwinkeln. Ziel ist, Lücken und Fehler in der Planung frühzeitig aufzudecken und auszubessern. Hierfür sollten Sie alle Faktoren auflisten, die Einfluss auf den Erfolg Ihres Biotech-Start-ups nehmen. Erstellen Sie zunächst eine Gliederung als Basis.
Beispielhafter Aufbau eines Businessplans für ein Biotech-Unternehmen:
Sie können und sollten die Gliederung individuell an Ihr Gründungsvorhaben anpassen. Ist dieses komplex, kann das Dokument bis zu 25 Seiten umfassen. Planen Sie ausreichend Zeit für die Vorbereitung, Ausarbeitung und abschließende Kontrolle Ihres Plans ein. Eine professionelle Businessplan-Beratung erleichtert Ihnen den Einstieg in die Thematik.
Orientieren Sie sich an Ihrer Gliederung, um die einzelnen Themenschwerpunkte mit Inhalt zu füllen. Auf diese Weise verleihen Sie Ihrer Ausarbeitung eine klare Struktur und vermeiden Wiederholungen. Im Businessplan für Ihr zukünftiges Biotech-Unternehmen sollten Sie die folgenden Fragen beantworten.
Aus diesem Punkt sollte der Fokus Ihres zukünftigen Unternehmens hervorgehen. In der Biotechnologie spielen die Forschung und Entwicklung naturgemäß eine zentrale Rolle. Abgesehen von dieser Gemeinsamkeit verdeutlicht die Vielfalt an sogenannten Life-Science-Unternehmen das breite Spektrum an möglichen Kernbereichen.
Gehen Sie in Ihrem Plan auf das Produkt beziehungsweise die Technologie ein, die Sie mit Ihrem Start-up erforschen und entwickeln möchten. Dies ist ausschlaggebend für die Höhe des erforderlichen Startkapitals, auf die Sie im Finanzteil Ihres Plans eingehen.
Für Risikokapitalgeber ist die Investition in Ihr junges Biotech-Unternehmen auch eine Frage des Vertrauens in Sie als Gründerperson. Erläutern Sie, welche Motivation hinter Ihrem Vorhaben steckt. Ihr bisheriger beruflicher Werdegang sowie Ihre Softskills sollten ebenfalls zur Sprache kommen. Heben Sie Ihre fachliche Expertise und persönliche Eignung in Ihrem Businessplan hervor.
Übrigens: Mit mehreren Personen zu gründen, ist bei Biotech-Start-ups keine Seltenheit. In diesem Geschäftszweig verschmelzen unterschiedliche Fachbereiche, sodass ein interdisziplinäres Gründerteam erfolgsentscheidend sein kann. Suchen Sie im Idealfall nach Mitgründerinnen beziehungsweise Mitgründern, die Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse sinnvoll ergänzen.
Eine umfangreiche Marktanalyse ist auch bei innovativen Gründungsvorhaben unverzichtbar. Nur wenn ein Bedarf für Ihr Produkt oder Ihre Technologie besteht, kann Ihr Unternehmen die hohen Forschungs- und Entwicklungskosten wieder reinholen. Definieren Sie zudem Ihre Zielgruppe, zu der Universitäten, Kliniken und/oder die Pharmaindustrie gehören können.
Wenn Sie als Vorreiter eine neue Marktnische erschließen, sollten Sie dennoch nicht auf die Wettbewerbsanalyse verzichten. Diese wird im Gegensatz zu klassischen Gründungsvorhaben kürzer ausfallen, liefert aber dennoch wichtige Erkenntnisse.
Die Unternehmensform Ihres Start-ups bestimmt die Höhe der Einlage, die Haftung im Schadensfall und die Meldepflicht. Zu den am häufigsten gewählten Varianten in Deutschland zählen die GmbH und die UG. Die einzig richtige Wahl gibt es nicht – lassen Sie sich im Zweifelsfall zur optimalen Unternehmensform für Ihren Einzelfall beraten.
Der Businessplan für Ihr Biotech-Unternehmen sollte die typischen Rechtsfragen dieses speziellen Geschäftsbereichs klären. Hierzu gehört unter anderem die Sicherung von Patenten in den Ländern, in denen sich Ihre Zielmärkte befinden. Auch der Schutz geistigen Eigentums – das sogenannte IP-Recht – ist zu beachten. Bringt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter Ihre Forschung und Entwicklung maßgeblich voran, sollten die Rechte bei Ihrem Unternehmen verbleiben.
In der Praxis sind fehlende Patente und ungeklärte IP-Fragen ein häufiger Grund für den vorzeitigen Marktaustritt vielversprechender Start-ups. Verdeutlichen Sie den potenziellen Investoren, dass Sie sich mit diesen zentralen Fragestellungen beschäftigt haben. Hierfür sollten Sie auf ein Netzwerk aus Experten zurückgreifen wie Fachanwälte für Patentrecht oder Unternehmensrecht.
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Ihr Biotech-Start-up sollte für Ihre Zielgruppe, Kapitalgeber und hoch qualifizierte Talente attraktiv sein. Gehen Sie im Businessplan auf Ihre Marketing- und Vertriebsstrategie ein. Zu Beginn wird der Großteil Ihrer Arbeit im Verborgenen stattfinden. Wenn Ihre Forschungs- und Entwicklungsbemühungen Früchte tragen, sollte bereits eine zielgruppenspezifische Strategie für den Markteintritt und den Verkauf vorliegen. Eine SWOT-Analyse hilft Ihnen, die passende Strategie für Ihr Unternehmen zu entwerfen.
Stellen Sie zudem heraus, wie Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken können. Ein kontinuierlicher Zulauf an geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für ein Biotech-Unternehmen überlebenswichtig. Gleichzeitig können Sie als Start-up noch keine hohen Gehälter zahlen. Incentives, Firmenanteile oder flexible Arbeitszeitmodelle – erläutern Sie, mit welchen Methoden Sie die Pioniere von morgen frühzeitig für Ihr Start-up gewinnen können.
Den Abschluss des Businessplans für Ihre Biotech-Gründung bildet der Finanzplan. Mithilfe von Vergleichsdaten, Annäherungswerten und einer vollständigen Kostenaufstellung ermitteln Sie den Kapitalbedarf Ihres Start-ups. Nutzen Sie betriebswirtschaftliche Formeln, um aussagekräftige Kennzahlen der Liquiditäts-, Investitions- und Rentabilitätsplanung zu ermitteln. Dies gibt potenziellen Investoren einen Ausblick auf den Zeitpunkt der ersten Gewinne und Rückzahlungen.
Im risikoreichen Forschungs- und Entwicklungssektor ist der Finanzplan entscheidend für eine erfolgreiche Finanzierung. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Berechnungen mathematisch korrekt sind.