Eine eigene Boulderhalle zu eröffnen, ist für Kletterfans mit Gründungsambitionen ein großer Traum. Auf den ersten Blick stehen die Aussichten gut. Laut Untersuchungen hat sich die Anzahl der Hobby-Kletterer in Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2018 verfünffacht. Dasselbe gilt jedoch auch für die Anbieter, die auf den Markt drängen. Wenn Sie sich mit Ihrer eigenen Boulderhalle selbständig machen möchten, ist gute Planung erfolgsentscheidend.
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Aktuell besteht auf dem Klettermarkt hohe Nachfrage, sodass die Eröffnung einer eigenen Boulderhalle lukrativ sein kann. In Deutschland wächst die Zahl der Kletterer seit dem Jahr 2000 stetig an. Bouldern ist insbesondere als wetterfeste Alternative zum Klettern im Freien beliebt. Im Gegensatz zur freien Natur können die Griffpunkte an der Wand frei festgelegt werden, um mehrere Schwierigkeitsstufen anzubieten. Eine Boulderhalle zieht somit Anfänger und Experten gleichermaßen an.
Aufgrund der hohen Nachfrage drängen immer mehr Anbieter auf den Markt. Ob eine Existenzgründung mit einer Kletterhalle angesichts des hohen Konkurrenzkampfs profitabel ist, versuchte zuletzt das Handelsblatt zu ergründen. Befragt wurden die Inhaber der größten Boulderhallen in Deutschland – sowohl Einzelkämpfer als auch Franchisesysteme.
Die Erkenntnis: Eine Boulderhalle zu gründen, erfordert bei aktueller Marktlage ein Kapital im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Für viele erstmalige Gründer scheint dieser Betrag unerreichbar. Aber: Ein überzeugender Businessplan für ebnet den Weg zum benötigten Startkapital.
Einen Geschäftsplan für die Existenzgründung aufzustellen, kann langwierig sein. Umso wichtiger, strategisch vorzugehen und das Vorhaben in mehrere Etappen aufzuteilen. Zu den grundlegenden Phasen gehören: Gliederung aufstellen, Inhalt ausformulieren, abschließende Kontrolle.
Am Anfang der Businessplanerstellung für eine Boulderhalle steht die Gliederung. Wie sie aufgebaut ist, hängt vom Umfang der Gründung ab und entscheidet sich somit im Einzelfall. Das folgende Beispiel aus der Praxis ist eine gute Orientierung.
Die Länge der einzelnen Kapitel sowie die Anzahl der Unterpunkte richtet sich nach der Komplexität der Gründung.
In dieser Phase ist das Ziel, Ihr Gründungsvorhaben aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Die Analyse zeigt, ob Ihr Konzept von einer Boulderhalle wirtschaftlich machbar ist. Auf diese Weise sinkt Ihr finanzielles Risiko als Gründerperson.
Gleichzeitig erhalten potenzielle Geldgeber – wie Banken, Förderinstitute und private Investoren – einen tiefen Einblick in den voraussichtlichen Verlauf Ihrer Existenzgründung. Die folgenden Aspekte dürfen nicht fehlen.
Beantworten Sie in Ihrem Businessplan die Frage, warum die Kunden ausgerechnet Ihre Boulderhalle besuchen sollten. Dieses sogenannte Alleinstellungsmerkmal ist auf diesem umkämpften Markt besonders wichtig. Mögliche Varianten sind längere Öffnungszeiten, attraktive Zusatzangebote oder innovativ gestaltete Kletterwände.
Eines haben Banken und staatliche Förderinstitute bei der Geldvergabe gemeinsam: Sie möchten einen Eindruck vom Know-how des Antragsstellers bekommen. Führen Sie aus, welche beruflichen Vorerfahrungen und persönlichen Stärken Sie mitbringen. Im Idealfall verfügen Sie über betriebswirtschaftliche Kenntnisse oder gründen zusammen mit einer Person, die diese besitzt.
Bouldern ist für viele Kletterfans eine Leidenschaft, für die sie gerne Geld ausgeben. Dennoch sollten Sie Ihre Preise mit Bedacht festlegen. Ein Blick auf die Mitbewerber in Ihrer Umgebung hilft Ihnen, die passende Strategie zu finden.
Wenn Sie eine Boulderhalle eröffnen möchten, ist der Standort der wichtigste Aspekt. Untersuchungen zeigen: Für Menschen aus bergigen Regionen ist Klettern ein Teil ihrer Kultur. Entsprechend groß ist dort die Nachfrage nach Klettermöglichkeiten. Abgesehen davon sollte Ihre Halle gut erreichbar sein und ausreichend Parkmöglichkeiten bieten.
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Ermitteln Sie in Ihrem Geschäftsplan, wie es um die Nachfrage nach Kletterangeboten in Ihrer Umgebung steht. Der regionale Bezug der Analyse ist wichtig, denn Ihr Angebot richtet sich an lokale Kundschaft.
Mit Ihrem Gründungsvorhaben sprechen Sie eine jüngere Kundschaft bis zu einem Alter von 45 Jahren an. Durch eine professionelle Zielgruppenanalyse finden Sie heraus, welche Wünsche und Erwartungen diese Personen mitbringen. Dies ermöglicht Ihnen, Ihr Angebot kundenorientiert zu gestalten.
Eine Konkurrenzanalyse ist im Businessplan für Ihre Kletterhalle essenziell. Beziehen Sie die Anbieter in ihrer unmittelbaren und weiteren Umgebung ein. Von Interesse sind die Preise, das Angebot, die ergänzenden Services und die Marketingstrategie der Mitbewerber.
Sie müssen Ihre Boulderhalle betreiben, reinigen, warten und bewerben. Hinzu kommt das sogenannte „Umschrauben“. Hierbei verändern Sie die Lage der Griffpunkte an den Wänden regelmäßig, um Ihren Besuchern neue Herausforderungen zu bieten. Allein ist dieser Aufwand nicht zu bewältigen. Führen Sie daher aus, wie viele Mitarbeiter Sie einstellen werden und ab wann.
Beschreiben Sie im Businessplan für Ihre Gründung einer Boulderhalle, welche Unternehmensform Sie wählen. Diese Entscheidung wirkt sich auf Ihre Haftung im Schadensfall und Ihre Meldepflichten aus. Da Stürze beim Klettern keine Seltenheit sind, sollten Sie auch den Umfang Ihres Versicherungsschutzes im Plan thematisieren.
Kletterfans bilden eine eng verknüpfte Gemeinde, die sehr aktiv in den sozialen Medien ist. Eine eigene Webseite inklusive Konten auf Facebook und Co. helfen Ihnen, zu Ihrer Zielgruppe durchzudringen. Auch Suchmaschinenwerbung und/oder Gastbeiträge in thematisch passenden Blogs sind geeignete Marketingmethoden.
Den Abschluss eines jeden fundierten Businessplans bildet der Finanzplan. Dort fließen alle variablen und fixen Kosten zusammen, die einmalig oder wiederholt anfallen. Beispiele sind die Mietkosten beziehungsweise der Kaufpreis für die Halle, die Personalkosten und die Versicherungsgebühren. Anhand der Daten führen Sie eine Liquiditäts-, Finanz-, Rentabilitäts- und Kapitalbedarfsplanung durch.
Sobald die Schreibphase beendet ist, sollten Sie den Businessplan für Ihre Kletterhalle gründlich prüfen. Im besten Fall lassen Sie eine dritte Person den Plan lesen. Dies fördert oft kleinere Flüchtigkeitsfehler zutage, die Ihnen selbst nicht aufgefallen sind. Beachten Sie zudem die folgenden Punkte.
Prüfen Sie Ihren Businessplan auf die folgenden Merkmale:
Sofern Sie Ihren Geschäftsplan als offizielles Dokument einem Kredit- oder Fördergeldantrag beilegen, dürfen Deckblatt und Anhang nicht fehlen. Letzterer sollte alle Nachweise und weiterführenden Inhalte umfassen, die Sie im schriftlichen Teil des Plans erwähnen.
Die wachsende Zahl an Boulderfans in Deutschland bietet gute Voraussetzungen, um sich mit der eigenen Kletterhalle selbständig zu machen. Angesichts der starken Konkurrenz und der hohen Kosten für Gründung ist es unverzichtbar, den Schritt gut zu planen. Ein Businessplan für eine Boulderhalle sollte eine Angebots-, Preis- und Wettbewerbsstrategie enthalten. Ebenfalls wichtig sind ein Gründerporträt und ein vollständiger Finanzplan. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, sollte der Businessplan auch nach der Gründung als Leitfaden im Tagesgeschäft dienen.