Businessplan für die Gastronomie

Businessplan für die Gastronomie: Aufbau, Hintergründe und Tipps

Kaum eine andere Branche verzeichnet einen ähnlich konstanten Zulauf an Neugründungen wie die Gastronomie. Der Grundgedanke hinter dieser Entscheidung ist simpel: Gegessen wird immer. Restaurants, Bars und Cafés treffen somit in fast jeder Region Deutschlands auf spendierfreudige Kundschaft. Doch was einfach klingt, hat schon viele Menschen in eine finanzielle und mentale Krise geführt. Umso wichtiger, den Schritt in Richtung Gastronomin beziehungsweise Gastronom sorgfältig zu planen. Hierfür ist die Erstellung eines aussagekräftigen Geschäftsplans von zentraler Bedeutung.

 

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Müssen angehende Gastronominnen und Gastronomen einen Businessplan schreiben?

Eine Pflicht zur Erstellung des mehrseitigen Dokuments besteht bei einer Gründung mit Eigenkapital nicht. Sobald Sie Fremdgelder – wie Investorenkredite oder Fördermittel – in Anspruch nehmen möchten, ist die Businessplanerstellung hingegen unverzichtbar. Sowohl private Geldgeber als auch staatliche Institutionen zielen darauf ab, ausschließlich tragfähige Geschäftsvorhaben finanziell zu unterstützen. Der Businessplan Ihres gastronomischen Betriebs gibt darüber Aufschluss, ob Ihre Idee machbar oder zum Scheitern verurteilt ist.

Ihr geschäftliches Vorhaben niederzuschreiben, lohnt sich für Sie in beiden Fällen. Der Businessplan gewährt nicht nur externen Personengruppen einen Einblick in Ihren Betrieb, sondern auch Ihnen selbst. Verstehen Sie das Dokument als DNA Ihres Geschäfts, die sich je nach Ausrichtung und Größe Ihres Gastronomiebetriebs aus unterschiedlichen Teilen zusammensetzt. Indem Sie diese gewissenhaft studieren, entdecken Sie Fehler und Lücken frühzeitig. Dies ist in der gastronomischen Branche von besonderer Bedeutung, da Gründungen in diesem Bereich oft kapitalintensiv sind. Erzwungene Schließungen aufgrund mangelhafter Planung enden häufig mit dem finanziellen Ruin der Gründerin beziehungsweise des Gründers.

 

Beispielhafte Gliederung für den Businessplan in der Gastronomie

Als Erstgründerin beziehungsweise Erstgründer sollten Sie sich ausreichend Zeit für die Erstellung Ihres Geschäftsplans nehmen. Von der Vorbereitung über die Schreibphase bis hin zur abschließenden Kontrolle benötigen Sie rund vier bis zwölf Wochen. Die tatsächliche Bearbeitungszeit hängt von der Größe Ihres geplanten Restaurants oder Cafés ab. Während circa zehn Seiten das Minimum darstellen, sollte Ihr Plan eine Seitenanzahl von dreißig nicht überschreiten. Orientieren Sie sich an der folgenden Gliederung, um einen fundierten und stimmigen Businessplan zu erstellen.

 

1. Zusammenfassung des Plans

Dieser Abschnitt dient dazu, den Adressaten einen generellen Überblick über den Inhalt ihres Geschäftsplans zu geben. Da er auf den folgenden Kapiteln basiert, sollten Sie diesen Teil zuletzt verfassen. Bedenken Sie: Nur wenn die Einleitung interessant ist, schauen sich die Leserinnen und Leser den Rest des Dokuments an. Unterschätzen Sie daher nicht die Relevanz dieses ersten, kurzen Kapitels.

 

2. Die Geschäftsidee

Möchten Sie ein Restaurant, eine Bar, ein Café oder einen neuartigen gastronomischen Betrieb gründen? In diesem Abschnitt beantworten Sie alle Fragen rund um Ihr geschäftliches Vorhaben. Um Fremdkapitalgeber von Ihrer Idee zu überzeugen, sollten Sie ein Alleinstellungsmerkmal einbauen. Hierbei handelt es sich um eine Besonderheit, die die zukünftigen Gäste nur in Ihrem Gastronomiebetrieb finden. Hierbei kann es sich um einen speziellen Service, außergewöhnliche Lebensmittel oder ein einzigartiges Ambiente handeln.

 

3. Die Gründerperson

Dieser Punkt ist bei gastronomischen Gründungen von zentraler Bedeutung. Im Gegensatz zu anderen Branchen steht und fällt der Erfolg eines Restaurants oder Cafés mit der Motivation und der fachlichen Eignung der Gründerperson. Wichtig: Stellen Sie vor allem Ihre beruflichen Vorerfahrungen in diesem Bereich heraus. Dies verdeutlicht den Geldgebern, dass Sie mit den hohen körperlichen und geistigen Anforderungen dieses Tätigkeitsbereichs vertraut sind.

 

4. Der Markt

Überprüfen Sie vorab, ob in Ihrer Region ein Bedarf nach Ihrem Essens- und Serviceangebot besteht. Dies hängt maßgeblich davon ab, wie gut das Gesamtpaket Ihres Betriebs zur Umgebung passt. Mit einem hippen Szenelokal werden Sie auf dem Land kaum erfolgreich sein. Ebenso ungünstig ist ein Familienrestaurant in einer von Singles bewohnten Innenstadt. Gehen Sie an dieser Stelle auch auf die Preise ein, die in Ihrem Segment realistisch sind.

 

5. Die Mitbewerber

In der Gastronomie herrscht ein starker Konkurrenzkampf. Begutachten Sie die Wettbewerber, gegen die Sie sich in Ihrer Region durchsetzen müssen. Handelt es sich um Einzelunternehmen oder stehen Ihnen ganze Restaurantketten gegenüber? Beschreiben Sie, mit welcher Strategie Sie erfolgreich aus dem Wettbewerb hervorgehen können.

 

6. Die Zielgruppe

Welche Bevölkerungsgruppe gehört zu Ihrer Kernkundschaft. Auch hier sollte Ihre definierte Zielgruppe in der Umgebung Ihres Betriebs vorhanden sein. Die Aspekte Markt, Zielgruppe und Location hängen somit untrennbar zusammen. Stimmen Sie alle drei harmonisch aufeinander ab, um ein stimmiges Konzept für Ihren gastronomischen Betrieb zu entwerfen.

 

7. Die Location

Dieser Punkt ist in der Gastronomie besonders wichtig. Das beste Angebot ist nutzlos, wenn die Gäste ihren Weg nicht in Ihren Betrieb finden. Im Idealfall befinden sich in Ihrer Nähe Attraktionen oder Einkaufsgeschäfte, die Menschen anlocken. Neben Laufkundschaft sollte Ihr Restaurant oder Ihre Bar eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz haben – vor allem, wenn Sie Alkohol ausschenken.

 

8. Das Marketing

Digital, analog oder eine bunte Mischung? In diesem Bereich definieren Sie, welche Marketingstrategie Sie für Ihren gastronomischen Betrieb einsetzen möchten. Verdeutlichen Sie, dass Sie sich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und wie Sie das Konzept umsetzen möchten. Sofern Sie eine professionelle Agentur beauftragen, sollten Sie diese Kosten im Finanzplan berücksichtigen.

 

9. Die Finanzen

Dieser Teil bildet das Herzstück des Businessplans für die Gastronomie. Unter Verwendung gewissenhaft recherchierter Vergleichswerte berechnen Sie Kennzahlen, die Aufschluss über die finanzielle Machbarkeit Ihres Geschäftsvorhabens geben. Dies ist die Stelle, an der Fehler schnell deutlich werden. Investoren erfahren in diesem Abschnitt, wann Sie mit einem Rückfluss Ihres Geldes rechnen können.

 

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Der Businessplan als Rückgrat Ihres gastronomischen Betriebs

Beachten Sie, dass die obige Gliederung nur eine Auswahl der zu behandelnden Themen auflistet. Sie können die einzelnen Punkte in fünf bis sechs Abschnitten zusammenfassen. Wichtig zu wissen ist, dass es keine falsche Gliederung des Businessplans gibt. Achten Sie lediglich darauf, dass diese schlüssig ist und den Adressaten alle relevanten Informationen bereitstellt. Ein abschließender Tipp: Vergessen Sie nicht, Ihre Aussagen mit entsprechenden Dokumenten zu belegen. Diese fügen Sie im Anhang hinzu. Unverzichtbar sind ein tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate, Miet- beziehungsweise Pachtvertrag und rechtliche Schriftstücke wie der Nachweis der Gewerbeanmeldung oder die Schanklizenz.

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