Der Bäcker an der Ecke, der Malerbetrieb in der Nachbarschaft oder der Tischler des Vertrauens: Das Handwerk hat in Deutschland eine lange Tradition. Es ist die ausgeprägte Leidenschaft für den Beruf, die die Menschen in dieser speziellen Branche antreibt. Kein Wunder, dass viele Beschäftigte sich im Verlauf ihrer Karriere für die Gründung eines eigenen Betriebs entscheiden. Mit der richtigen Herangehensweise und adäquater Planung ist dies eine Neuorientierung mit guten Erfolgschancen, denn – gebaut, renoviert und saniert wird immer. Doch ohne sorgsam ausgearbeiteten Businessplan geht es auch im Handwerk nicht.
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In einigen Branchen müssen Sie bestimmte Qualifikationen vorweisen, um in die Selbständigkeit starten zu dürfen. Lackierer, Maler und Zimmerer sind nur drei von vielen Handwerksberufen, in denen der Meisterbrief für die Gründung des eigenen Betriebs erforderlich ist. Prüfen Sie vorab, ob diese Vorgabe in Ihrer Sparte besteht. Die entsprechenden Informationen erhalten Sie von der zuständigen Handwerkskammer. Tipp: Falls Sie nicht über das notwendige Zertifikat verfügen, müssen Sie Ihren Traum von der Selbständigkeit nicht begraben. Sie können den Abschluss vor Eröffnung Ihres Betriebs nachholen oder diesen gemeinsam mit einer Meisterin beziehungsweise einem Meister gründen.
Eine weitere Besonderheit in der Handwerksbranche sind Versicherungen. Diese sind gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber äußerst sinnvoll. Eine fehlende Betriebshaftpflichtversicherung führt neue Betriebe im Schadensfall schnell in die Insolvenz. In Bezug auf Ihren Geschäftsplan schlägt sich die vorbeugende Maßnahme – je nach Umfang der Versicherungen – auf Ihre Finanzplanung nieder. Hohe Beiträge können selbst gute Gewinne deutlich schmälern. Ermitteln Sie, welche Versicherungen Sie benötigen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Dies ermöglicht Ihnen, einen authentischen und vollständigen Finanzplan zu erstellen.
Ob Sie Ihren eigenen Friseursalon, eine Bäckerei oder eine Zimmerei eröffnen möchten – Gründungen im Handwerkswesen erfordern ein hohes Startkapital. Größter Kostenfaktor sind die Gerätschaften, die Sie zur Ausübung der Tätigkeit benötigen. Hinzu kommt die Miete, die Pacht oder der Kaufpreis für das Betriebsgebäude beziehungsweise den Laden. Sofern Sie mobile Dienstleistungen – wie einen Maler-Service oder Kosmetikbehandlungen vor Ort bei der Kundschaft – anbieten, benötigen Sie zudem ein Fahrzeug.
Nur wenige angehende Selbständige verfügen über ausreichend Eigenkapital für die Gründung. Falls dies auch auf Sie zutrifft, ist Fremdkapital von Banken, Förderinstituten oder privaten Investoren hilfreich. Im Rahmen der Beantragung ist die Vorlage eines Businessplans Pflicht. Sie möchten kein Fremdkapital für die Gründung Ihres Handwerksunternehmens in Anspruch nehmen? Ihr unternehmerisches Vorhaben in Form eines Geschäftsplans niederzuschreiben, lohnt sich dennoch für Sie.
Die Erstellung des Businessplans markiert den Moment, in dem Ihr Traum vom eigenen Betrieb Gestalt annimmt. Obwohl er ein wichtiges Dokument für die Fremdfinanzierung ist, schreiben Sie ihn in erster Linie zur eigenen Verwendung.
Der Businessplan für das Handwerk unterscheidet sich nur geringfügig von anderen Branchen. Während sich in der Praxis eine grundlegende Struktur etabliert hat, hängt der eigentliche Inhalt von den Besonderheiten Ihres zukünftigen Betriebs ab. Dasselbe gilt für den Umfang und den Anhang Ihres Plans. Es folgt ein beispielhafter Aufbau, den Sie als Leitfaden verwenden können.
Bei dem Businessplan für Ihren Handwerksbetrieb handelt es sich um ein offizielles Schriftstück. Ein ansprechend gestaltetes Deckblatt und eine Gliederung mit maximal drei Unterpunkten pro Thema dürfen somit nicht fehlen. Dies gilt auch, wenn Sie den Plan für interne Zwecke schreiben. Sollte sich im Laufe der Gründung eine Fremdfinanzierung als unumgänglich erweisen, haben Sie den vollständigen Plan bereits vorliegen.
Dieser Teil – oft auch als Executive Summary bezeichnet – ist die erste Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Leserschaft zu gewinnen. Externe Adressaten erhalten in diesem einleitenden Abschnitt einen ersten Eindruck von Ihrem Geschäftskonzept. Beschränken Sie sich auf ein bis maximal drei Seiten und reißen Sie alle kommenden Themenschwerpunkte kurz an.
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In den folgenden Kapiteln beleuchten Sie Ihre Geschäftsidee aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Neben der Präsentation Ihres Angebots umfasst dies auch die Definition Ihrer Zielgruppe sowie eine detaillierte Analyse des Marktes und Ihrer Konkurrenz. Nutzen Sie die folgende Einteilung inklusive Stichpunkte als Inspiration.
Bieten Sie einen speziellen Service an oder setzen Sie innovative Geräte für Ihre handwerklichen Tätigkeiten ein? Stellen Sie die einzigartige Eigenschaft – das sogenannte Alleinstellungsmerkmal – Ihres Betriebs heraus. Tipp: Viele Erstgründerinnen und -gründer verwenden hierzu einen besonders niedrigen Preis. Diese Strategie ist jedoch auf einen kurzen Zeitraum ausgelegt. Entscheiden Sie sich für ein Merkmal, das Sie dauerhaft aufrechterhalten können.
Als Inhaberin beziehungsweise Inhaber eines Handwerksbetriebs sind Sie das Herzstück Ihres Unternehmens. Vor allem für private Investoren und staatliche Förderstellen – wie die Agentur für Arbeit – sind weiterführende Informationen zu Ihnen als Person interessant. Gehen Sie auf Ihren bisherigen beruflichen Werdegang ein und erklären Sie die Motivation für Ihren Schritt in die Selbständigkeit. Schreiben Sie sachlich, aber nahbar.
Erläutern Sie, ob sich Ihre Dienstleistung an Privatpersonen oder Geschäftskunden richtet. Letzteres können andere Unternehmen oder öffentliche Institutionen sein. Zur Zielgruppenanalyse gehört auch, die Erwartungen und Bedürfnisse Ihrer zukünftigen Kundschaft zu kennen. Verdeutlichen Sie, dass Sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben.
Herrscht in Ihrer Region Nachfrage nach den handwerklichen Dienstleistungen, die Sie anbieten? Führen Sie eine Marktanalyse durch, um diese Frage zu beantworten. Ebenso wichtig ist eine umfangreiche Auswertung der größten Konkurrenten in Ihrem Gebiet. Begutachten Sie deren Marktposition und entwickeln Sie ein Konzept, mit dem Sie sich gegen die Mitbewerber behaupten können.
In diesem Themenbereich beschreiben Sie, wie Sie zu Ihrer Zielgruppe durchdringen können. Denkbar sind Methoden wie Autowerbung und Online-Marketing. Wichtig: In der Handwerksbranche sind Empfehlungen seitens zufriedener Kundschaft essenziell für kontinuierliches Wachstum. An dieser Stelle lohnt sich ein erneuter Verweis auf Ihr umfangreiches Servicekonzept.
Bei einem Businessplan für das Handwerk ist der finanzielle Teil von besonderer Bedeutung. In diesen Abschnitt fließen die von Ihnen recherchierten Vergleichswerte sowie bestehende Kosten für Versicherungen, Miete und Ihren Lebensunterhalt ein. Neben dem Kapitalbedarf berechnen den Break-Even-Point, die Rentabilität und die Liquidität, um die Wirtschaftlichkeit Ihres Konzepts zu untermalen.
Welche Dokumente in den Anhang gehören, richtet sich nach der Art Ihres Handwerksbetriebs. In zulassungspflichtigen Sparten müssen Sie Ihren Meisterbrief beilegen. Grundsätzlich umfasst der Anhang eines Businessplans einen Lebenslauf, Arbeitszeugnisse, Zertifikate aus Weiterbildungen und – sofern zutreffend – Miet-, Gesellschafts- und Arbeitsverträge.
Für Gründerinnen und Gründer im handwerklichen Bereich ist die Businessplanerstellung ein erster sinnvoller Schritt in Richtung Selbständigkeit. Fehler und Lücken in der Planung treten deutlich hervor, sodass Sie frühzeitig Anpassungen vornehmen können. Indem Sie privaten Investoren und Kreditinstituten Einblick in Ihren zukünftigen Betrieb gewähren, erhöhen Sie Ihre Chancen auf finanzielle Unterstützung. Nicht zuletzt hilft Ihnen das Schriftstück, stets den Überblick über Ihr Gründungsvorhaben zu behalten. Bedenken Sie: Ein Businessplan ist weder eine Erfolgsgarantie noch in Stein gemeißelt – bleiben Sie flexibel und scheuen Sie sich nicht, Ihren Plan bei Bedarf anzupassen.