Businessplan für einen Maler und Lackierer Betrieb

Businessplan für einen Maler und Lackierer: Leitfaden für den Aufbau

Sich mit dem eigenen Handwerksbetrieb selbständig zu machen, ist für viele gelernte Maler und Lackierer ein lang gehegter Traum. Der anhaltende Fachkräftemangel in der Branche bietet gut ausgebildeten Personen die Möglichkeit, profitable Lücken zu besetzen. Die Konkurrenz und die Schwankungen im handwerklichen Bereich sind jedoch nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist ein inhaltlich fundierter Businessplan für Maler und Lackierer, um das finanzielle Risiko der Selbständigkeit zu minimieren.

 

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Diese Regelungen gelten bei der Gründung eines Maler- und Lackierbetriebs

Falls Sie sich mit Ihrem eigenen Handwerksbetrieb selbständig machen möchten, müssen Sie die formellen Voraussetzungen erfüllen. Laut Handwerksordnung handelt es sich bei dem Malerhandwerk um einen zulassungspflichtigen Beruf, sofern Sie diesen selbständig ausüben möchten. Ein Meisterbrief ist somit verpflichtend. Die Gründung eines Malerbetriebs ohne entsprechende Qualifikation ist unter anderem möglich, indem Sie eine Person mit Meistertitel in leitender Position einstellen.

Neben der beruflichen Qualifikation ist die Anmeldung bei Ihrem örtlichen Gewerbeamt und der Eintrag bei der Handwerkskammer Pflicht. Letztere bietet ein umfangreiches Angebot an Informationen und Hilfestellungen für Gründer im handwerklichen Bereich. Als Mitglied der Handwerkskammer können und sollten Sie diese in Anspruch nehmen, um sich schnell in die Selbständigkeit einzufinden.

 

Businessplan für Malerbetrieb schreiben – die formellen Aspekte

Einen eigenen Handwerksbetrieb zu gründen, erfordert Startkapital. Viele angehende Selbständige schreiben den Businessplan für die KfW oder die Agentur für Arbeit, um Zuschüsse und Fördergelder beantragen zu können. Dies ist äußerst hilfreich, wenn Sie Ihren Betrieb aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen. Um den Geschäftsplan als Finanzdokument zum Kredit- oder Darlehensvertrag einreichen zu können, sollte dieser der folgenden Form entsprechen:

  •  – Umfang zwischen  35 bis maximal 55 Seiten (nach Größe Ihres Betriebs).
  •  – Deckblatt, Gliederung, Hauptteil (Text- und Zahlenteil) und Anhang.
  •  – Sachlicher Sprachstil mit kurzen Sätzen.
  •  – Frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.
  •  – Schlüssiger Aufbau ohne inhaltliche Wiederholungen.
  •  – Rechnerisch korrekte Kennzahlen im Zahlenteil.
  •  – Branchendaten und Vergleichswerte stammen aus seriösen, nachprüfbaren Quellen.

 

Tipp:

Planen Sie vier bis zwölf Wochen für die Businessplanerstellung ein. Die schriftliche Ausarbeitung Ihrer Geschäftsidee erfordert gründliche Recherche, gewissenhafte Umsetzung und eine abschließende Kontrolle. Am Ende sollte der Inhalt vollständig, nachvollziehbar und authentisch sein.

 

So bauen Sie den Geschäftsplan für Ihren Maler- und Lackierbetrieb auf

Spätestens seit dem Do-it-yourself-Trend übernehmen viele Menschen die anfallenden Malerarbeiten in ihrem Zuhause selbst. Hinzu kommen wirtschaftliche Umschwünge, die sich auf Ihren Betrieb auswirken können. Ob und wann Sie mit Ihrem individuellen Konzept schwarze Zahlen schreiben werden, darauf gibt der Geschäftsplan einen Ausblick. Ein Businessplan fürs Handwerk ist somit auch eine Absicherung, die Sie vor finanziellen Fehltritten warnt.

In dem Dokument sollten Sie alle Faktoren thematisieren, die direkt oder indirekt Einfluss auf Ihren Betrieb nehmen. Wo es angebracht und nötig ist, sollten Sie Ihre Ausführungen mit relevanten Daten und Vergleichswerten unterstreichen. Orientieren Sie sich in Bezug auf die Gliederung an dem folgenden Aufbau.

 

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1. Ihr Maler- und Lackierbetrieb im Überblick

  •  – W-Fragen beantworten (was, wie, wann, wo, für wie viel und an wen).
  •  – Was ist die Essenz Ihres Vorhabens?

 

Bei diesem ersten Abschnitt geht es darum, Ihre Idee vom eigenen Betrieb auf ein bis drei Seiten zusammenzufassen. Reißen Sie hierfür alle folgenden Themenschwerpunkte kurz an, um die Adressaten zum Weiterlesen zu animieren.

 

2. Sie als Gründerperson

  •  – Welche beruflichen Vorerfahrungen bringen Sie mit?
  •  – Was sind Ihre Stärken und Entwicklungspotenziale?
  •  – Verfügen Sie über Zusatzkenntnisse in BWL?

 

Für Banken, Förderinstitutionen und private Investoren ist ein Gründerporträt besonders interessant. Es hilft Ihren potenziellen Kapitalgebern, Ihre Vertrauenswürdigkeit und Eignung als Gründerperson einzuschätzen. Obwohl dieser Abschnitt Ihnen persönlich gewidmet ist, sollte Sie auf einen emotionalen Ton verzichten. Schreiben Sie stattdessen nahbar, aber professionell.

Von Vorteil ist, wenn Sie über eine Zusatzqualifikation im Bereich Betriebswirtschaftslehre verfügen. Auch eine Weiterbildung zum Thema Soft Skills verdeutlicht Ihr Engagement und Ihre Eigenmotivation. Erwähnen Sie Bereiche, in denen Sie sich zukünftig weiterentwickeln möchten.

 

3. Angebot und Organisation Ihres Malerbetriebs

  •  – Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Dienstleistung?
  •  – Möchten Sie sich auf einen Bereich spezialisieren?
  •  – Für welche Rechtsform haben Sie sich entschieden?
  •  – Gründen Sie Ihren Malerbetrieb allein oder in Kooperation mit anderen Handwerkern?

 

In diesem Teil des Businessplans für Ihren Maler- und Lackierbetrieb gehen Sie auf die Besonderheiten Ihres Konzepts ein. Beschreiben Sie den speziellen Nutzen – auch Alleinstellungsmerkmal genannt – Ihres Angebots. Hierbei kann es sich um eine schnelle Ausführung der Arbeiten, exklusive Farben oder mehrteilige Servicepakete handeln. Verdeutlichen Sie, warum die Kundschaft speziell die Dienste Ihres Betriebs in Anspruch nehmen sollten.

Mit reinen Malerarbeiten verdienen heutzutage nur wenige Handwerksbetriebe ihr Geld, da Laien dies oft selbst übernehmen. Möglicherweise ist ein Zusammenschluss mit selbständigen Handwerkern verwandter Fachrichtungen – wie Trockenbau und Fliesenleger – angebracht, damit Sie Zusatzleistungen anbieten können. Auch eine Spezialisierung auf die Fassadenerneuerung oder einen anderen Sonderbereich kann sinnvoll sein.

Führen Sie im Businessplan für Ihren Malerbetrieb auch die gewählte Rechtsform aus. Ob Sie eine GbR, GmbH, KG oder UG gründen, entscheidet über Ihre Einlage-, Melde- und Haftungsverpflichtungen. Entsprechend wichtig ist diese Information für Ihre Kapitalgeber.

 

4. Zielgruppe, Markt und Konkurrenz

  •  – Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?
  •  – Wie sind die Verhältnisse auf dem Markt und wie wird er sich entwickeln?
  •  – Gibt es direkte Konkurrenz in Ihrer Umgebung?
  •  – Welche Preise und Dienstleistungen bietet die Konkurrenz an?

 

Beschreiben Sie, ob Sie Ihr Leistungsspektrum auf private, gewerbliche oder öffentliche Kundschaft ausrichten möchten. Durch eine umfangreiche Zielgruppenanalyse erhalten Sie Einblick in die Ansprüche Ihrer Zielgruppe, um Ihr Angebot entsprechend zuzuschneiden.

Kenntnisse über den Markt und die Marktteilnehmer sind hilfreich für die Entwicklung Ihrer Preis- und Marketingstrategie. Kombinieren Sie dies mit Ihrer Standortanalyse, indem Sie die Informationen auf Ihre Region beziehen. So finden Sie einen Weg, sich von den vielen Mitbewerbern in der Malerbranche abzuheben.

 

5. Marketing

  •  – Über welche Kanäle möchten Sie Ihre Kundschaft ansprechen?
  •  – Welche Marketingmethoden eignen sich für Ihren Betrieb?

 

Mit Ihrer Selbständigkeit als Maler und Lackierer richtet sich Ihr Angebot an lokale Kundschaft. Überlegen Sie, wie Sie deren Aufmerksamkeit gewinnen und halten können. Neben Autowerbung ist die Präsenz in Handwerkerportalen und den sozialen Medien eine wirkungsvolle Methode zur Neukundengewinnung. Auch eine suchmaschinenoptimierte Webseite ist hilfreich.

Für Maler- und Lackierbetriebe ist Empfehlungsmarketing essenziell. Geben Sie Ihrer Kundschaft die Möglichkeit, Ihren Service zu bewerten. Dies wirkt vertrauenerweckend auf potenzielle Interessenten und gibt Ihnen die Gelegenheit, Ihre Leistungen fortlaufend und im Sinne der Kundschaft zu optimieren.

 

6. Finanz-, Investitions-, Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung

  •  – Wie hoch sind die einmaligen Gründungskosten?
  •  – Wie hoch sind die laufenden Kosten für Personal, Fuhrpark, Energie etc.?
  •  – Auf welche Höhe beläuft sich der Kapitalbedarf?
  •  – Ab wann können die Kapitalgeber mit der Rückzahlung rechnen?

 

In diesem letzten Abschnitt geht der Businessplan für Ihren Malerbetrieb in den Zahlenteil über. Auf Basis Ihrer recherchierten Daten berechnen Sie Kennzahlen (z. B. Gewinnschwelle, Liquidität, Return on Investment), die Aufschluss über den wirtschaftlichen Verlauf Ihrer Gründung in den ersten Jahren geben. Zeigen sich Unstimmigkeiten, sollten Sie Ihr Konzept überarbeiten.

Ein häufiger Fehler ist, die voraussichtlichen Einnahmen zu optimistisch einzuschätzen. Dies schmälert die Aussagekraft Ihres Geschäftsplans. Planen Sie stattdessen realistisch und nehmen Sie einschlägige Branchendaten zu Hilfe.

 

Ein Businessplan für nachhaltigen Erfolg im Handwerk

Sie wissen nun, warum die schriftliche Ausarbeitung Ihres Gründungsvorhabens für den Erfolg Ihres Maler- und Lackierbetriebs unverzichtbar ist. Zudem kennen Sie die rechtlichen Voraussetzungen für die Selbständigkeit sowie die inhaltlichen Schwerpunkte, die der Geschäftsplan enthalten sollte. Ziel der Businessplanerstellung für Ihr Maler- und Lackierunternehmen ist nicht, das Dokument nach erfolgreicher Finanzierung beiseitezulegen. Werfen Sie stattdessen regelmäßig einen Blick in die berechneten Kennzahlen des Plans, um diese im laufenden Betrieb mit den Ist-Zahlen abzugleichen. Auf diese Weise können Sie wirtschaftlichen Fehlentwicklungen rasch entgegenwirken und Ihren Betrieb dauerhaft auf Erfolgskurs halten.

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